Totenland
Das Leben ist ein Selbstbetrug,
ich harr´ der Tage lang genug.
Die Welt ein einz´ger Narrenchor,
der sich in seinem Schein verlor.
Dies Dasein prägt ein kranker Geist,
verworren und verängstigt meist.
Verkauft ist längst des Menschen Bild,
in dieser Zeit, wo nichts mehr gilt.
Die Erde ward längst Untertan,
zerbrochen durch des Menschen Wahn.
Geschunden und zu Schutt verbrannt,
erstarrt zu einem Totenland.
Wir sind die Kinder dieser Zeit,
gegeißelt durch den Krieg, den Neid.
Der Strom der Not, der schwindet nicht,
verloren wirkt das Sonnenlicht.
Zu viel der Tränen sind geweint,
kein Glauben, der es ehrlich meint.
Noch hat der Wind sich nicht gedreht,
doch irgendwann ist es zu spät.
Ich bin der Tage Schatten mürbe,
und wenn die Erde morgen stürbe.
Dann hätten wir mit unsren Waffen,
das Totengrab für sie geschaffen.
© Hansjürgen Katzer, Oktober 2002
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