Gedicht der Woche


Lauf der Jahre


Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt,
das Spiel der Gefühle seit Jahren geübt.
Die guten Gedanken längst ausgeschaltet,
das Feuer der Sinne, in Stille erkaltet.

Den Kummer, die Sorgen mit Arbeit bekämpft,
den Schatten des Alltags mit Drogen gedämpft.
Verloren im Reiche der finsteren Fürsten,
die lauernd und wartend der Seele noch dürsten.

Genügsam geworden im Lauf all der Jahre,
die Welt ringsumher ist auch nicht die Wahre.
Man ist jener Teil von trostloser Masse,
mausgrau, ignorant, ohne jegliche Klasse.

Man grüßt weiter freundlich, zeigt gute Manieren
und hofft nur nicht gänzlich den Halt zu verlieren.
Für alles im Leben scheint es längst zu spät,
man ist nur ein Narr, der sich selber verrät!

© Hansjürgen Katzer, Februar 2004

 

  
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