Eheintermezzo
Ein Mann, der liebt sein Weib nicht mehr,
verweigert jeglichen Verkehr.
Mag ihr nicht mehr mit Worten schmeicheln,
nicht küssen und schon gar nicht streicheln.
So manche Nacht im Mondenschein,
liegt seine Frau im Bett, allein.
Und sehnt sich nach Geborgenheit,
die fehlt ihr schon seit langer Zeit.
Der Glanz der Liebe ist genommen,
sie fühlt sich traurig und beklommen.
Der Gatte weilt ganz gottvergessen,
in einer Kneipe unterdessen.
Er möchte nicht zurück nach Haus,
was ihn erwartet scheint nur Graus.
Wo bleibt mein Bier, Herr Wirt schenk ein!
Er will nur noch betrunken sein.
Weit später dann nach Mitternacht,
hat man den Mann nach Haus gebracht.
Da steht er nun mit prallen Leib,
im Bett schläft längst das Eheweib.
Die blüht bald auf, mit neuem Mut,
der Nachbar ist noch jung und gut.
So setzt die Welt sich täglich fort,
in jeder Stadt, an jedem Ort.
© Hansjürgen Katzer, Juni 2002
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