Rungholt
Zur Marcellusflut versunken,
Rungholts Name längst verklungen.
Menschen hat das Meer verschlungen,
Kummer, Elend, Leid und Not,
blanker Hans bracht´ grausam Tod.
Tausende sind so ertrunken!
Im Klagelied des Abendwindes,
hört jener, der den Geistern glaubt,
wie´s Wasser jede Hoffnung raubt,
die Deiche frisst, die Marsch zerstört,
dem Menschen nimmt, was ihm gehört.
Ganz leise klingt der Schrei des Kindes!
Das Tier im Meer verlangt nach Leben,
wirf sich an´s Land mit Urgewalt,
es ist von grausamster Gestalt,
greift nach den Häusern und den Gassen,
will keinen Stein mehr übrig lassen:
Wie hoch mag sich das Meer erheben?
Reißt Rungholt mit in seinem Schlunde,
leckt alles Irdische vom Strand,
die stolze Stadt, die weit bekannt,
an Schätzen mächtig und gar reich,
versinkt in Neptuns nassem Reich.
Vergeht wohl an des Meeres Grunde!
© Hansjürgen Katzer, Januar 2007
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