Der Kobold
Ein Kobold schleicht durch unser Haus,
der sieht gar furchtbar finster aus.
Er säuft vom Bier, nascht meinen Wein,
isst auch von dem Käse gut und fein.
Er schleicht vom Keller bis zum Dache,
das ist schon eine üb´le Sache.
Nichts scheint vor diesem Burschen sicher,
vor allem nervt mich sein Gekicher.
Ich kann kaum schlafen in der Nacht,
weil er dann lauter Faxen macht.
Er poltert auf der Treppe rum,
er hängt der Omas Bilder um.
Am Morgen finde ich die Schuhe,
fast immer in der Tiefkühltruhe.
Die Küche ist im Schmutz versunken
und auch die Milch ward´ ausgetrunken.
Wo hat der Schelm sich nur versteckt,
der mich so ärgert, nervt und neckt!
Ich hör ihn lachen, hör ihn fluchen.
„ Ach warte nur, ich werd’ dich suchen! “
„ Und sollte ich dich wirklich finden.
dann werd’ ich dich ans Tischbein binden.
Dann erntest du kein Wohlbehagen,
dann Freundchen, geht’s dir an den Kragen! “
© Hansjürgen Katzer, April 2001
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