Neulich bei Soethe

Neulich bei Soethe


Zu Dallhausen kehrte einst Goethe,
ins weltbekannte Gasthaus Soethe,
Von dort gab´s vieles zu berichten,
an Abenteuern und Geschichten.

Graf Wolfgang saß bereits am Tische,
verspeiste lustvoll Edelfische,
die er zuvor sich frech gestohlen,
bei einem Fischhändler aus Polen.
 
Der Graf von der Elisenhöhe,
hatte kaum Geld und achtzehn Flöhe,
die tanzten Seil und Ringelreigen,
und durften sich nur Abends zeigen.
 
Am Abend traf auch ein, Herr Lessing,
sein Gehstock war aus feinstem Messing.
Gotthold, sprach drauf der Meister Goethe:
Wie kommst denn du ins Gasthaus Soethe?

Mich drängt das Katzenvieh, die Muschi,
von jenem jungen Fräulein Uschi.
Die warf doch neulich wieder Kätzchen,
mit schwarzem Fell und weißen Tätzchen!

So eine Katze will ich haben,
auch wegen Maus und Küchenschaben.
Die tanzen ständig durch die Kammer,
zum Ärger mir und großem Jammer.

Die Uschi kreischt mit spitzem Tone,
der Dirk springt auf, des Müller Sohne.
Die Kätzchen kriegt Herr Ringelnatz,
der ist seit Wochen nun mein Schatz.

Der Dirk ganz bleich, kurz vor dem kochen.
Die Kätzchen waren mir versprochen!
Lang warst du Uschi, meine Buhle,
des Sonntags warm im Federpuhle.

Nun ist der alte Ringelnatz,
dein Freudenquell, dein treuer Schatz.
Vielleicht auch noch der greise Schiller,
der nannt´sich auch gern Ladykiller.

Als sie dann still zu Abend speisten,
ein Dichter kann sich vieles leisten!
Kredenzte ihnen Chefkoch Leo,
Braten von Wildschein, Gans und Beo.

Den Beo hatte er bekommen
vom Gärtner Ingo, der beklommen,
die Tierchen auf den Tellern schaute,
wobei der Anblick ihn recht graute.

Der Beo war stets treu gewesen
und machte niemals Federlesen,
Nun lag er hier auf Dichters Teller.
Komm Wirt hol Wein aus deinem Keller!

Kurz drauf hat´s an der Tür gerumpelt,
Jäger Karl- Heinz kam rein gehumpelt.
Herr Wirt, reich mir dem braven Zecher,
dein bestes Bierchen nun im Becker.

Am besten Sorte Barre Bräu,
worauf ich mich seit Tagen freu.
Dazu noch ein, zwei Gläschen Korn,
die bringen mich gewiss nach vorn.

Ich kann dir´s zwar nicht zahlen,
doch will ich heut´ nicht prahlen,
Us´ Pastor, der Hansjürgen,
wird sicher für mich bürgen.

Wirt Günter stand am Tresen,
füllt Krug um Krug der Wesen,
mit Korn und Wein und Bierchen,
für allerlei Pläsierchen.

Der Michel mit der Klampfe,
berauscht vom Küchendampfe,
spielt wunderbare Lieder,
so kehren Träume wieder.

Dann haben sie gesungen,
mit wahren Engelszungen.
mit Wohlklang in den Kehlen
und aufgescheuchten Seelen.
 
Sie waren reckt betrunken,
sind bald ins Bett gesunken.
Der Mond stand still am Himmel,
mit zahlreich Sterngewimmel.

Sophie, die Magd spinnt Wolle,
ist frei von Gram und Grolle.
Strickt Handschuh bald und Socke,
im rosa Morgenrocke
 
So endet nun das Dichten,
von allerlei Geschichten.
Das war´s vom Gasthaus Soethe,
wo, kehrte ein schon Goethe!
 
© Hansjürgen Katzer, Dezember 2011
 




Kommentare zu dieser Seite:
Kommentar von Eva, 19.12.2011 um 08:40 (UTC):
Nicht schlecht Herr Specht



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