Nach dem Sturm

Nach dem Sturm

In des Herbstes Nächten, als die Winde tobten,
grimmige Kälte uns in die Glieder fuhr.
Wo wir aus Angst vor dem Tode alles gelobten,
murmelnd und schwer, erklang unser Schwur.
Da fühlten wir uns längst dem Leben entstiegen,
wir wähnten uns schon am Ende der Welt.
Wir glaubten das Meer, es würde obsiegen
und hofften darauf, dass das Schiff uns hält.

Die Hölle war es in den tosenden Fluten,
der Sturm fraß uns die Masten vom Deck.
Das Wasser lief glucksend bis in die Schuten
und achtern riss sich ein Leck in das Heck.
Wir hatten die Meere der Welt fast bezwungen,
doch jetzt stand uns wohl deren Ende bevor.
Der Ton des Sturmes bis heut´ nicht verklungen,
der sich ganz tief in den Ohren verlor.

Der Wind legte sich, so wie er gekommen,
schnell schwand seine Kraft und glatt lag das Meer.
Und war manchem Seebär´n noch gerade beklommen,
so fiel ihm zu lächeln jetzt gar nicht mehr schwer.
Es gab nun an Bord plötzlich emsig Gewimmel,
zum Horizont still sich die Köpfe nun zogen,
denn dort in den Mächten am herrlichen Himmel
erstrahlte für uns ein Regenbogen.

© Hansjürgen Katzer, Juni 2004






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