Im August
Im August ist das Wetter heiß,
aus allen Poren rinnt der Schweiß.
Beim Eismann ist es proppevoll,
ein kaltes Eis schmeckt jetzt ganz toll.
Das Freibad platzt aus allen Nähten,
es herrscht ein Drängen und ein Treten.
Ein Platz im Wasser kaum zu kriegen,
viel nacktes Fleisch auf Sonnenliegen.
Ein Mähdrescher im Roggenfeld,
wie klein erscheint die große Welt.
Er riecht nach Rosen und Kamillen,
in Weinstock zirpen rastlos Grillen.
Der Durst scheint Kehlen zuzuschnüren,
kein einzig Windhauch ist zu spüren.
Dafür dringt Grillduft aus dem Garten,
wo Steaks und Bratwurst einsam braten.
Die Nächte bringen keine Kühle,
im Bett herrscht deshalb nur Gewühle.
An Schlaf mag niemand recht zu denken,
würd´ Petrus endlich Regen schenken.
August bringt Freud` und Übermut,
tut Geist und auch der Seele gut.
Er ist ein Freund mit schönen Seiten,
die insgesamt viel Spaß bereiten.
© Hansjürgen Katzer, September 2000
Foto: Hansjürgen Katzer
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Kommentar von Helene Reiser, 25.06.2023 um 17:30 (UTC): Dieses Gedicht erinnert mich ein ganz kein wenig an Erich Kästner:
Nun hebt das Jahr die Sense hoch
und mäht die Sommertage wie ein Bauer.
Wer sät, muss mähen.
Und wer mäht, muss säen.
Nichts bleibt, mein Herz. Und alles ist von Dauer.
Stockrosen stehen hinterm Zaun
in ihren alten, brüchigseidnen Trachten.
Die Sonnenblumen, üppig, blond und braun,
mit Schleiern vorm Gesicht, schaun aus wie Frau'n,
die eine Reise in die Hauptstadt machten.
Wann reisten sie? Bei Tage kaum.
Stets leuchteten sie golden am Stakete.
Wann reisten sie? Vielleicht im Traum?
Nachts, als der Duft vom Lindenbaum
an ihnen abschiedssüß vorüberwehte?
In Büchern liest man groß und breit,
selbst das Unendliche sei nicht unendlich.
Man dreht und wendet Raum und Zeit.
Man ist gescheiter als gescheit, -
das Unverständliche bleibt unverständlich.
Ein Erntewagen schwankt durchs Feld.
Im Garten riecht's nach Minze und Kamille.
Man sieht die Hitze. Und man hört die Stille.
Wie klein ist heut die ganze Welt!
Wie groß und grenzenlos ist die Idylle ...
Nichts bleibt, mein Herz. Bald sagt der Tag Gutnacht.
Sternschnuppen fallen dann, silbern und sacht,
ins Irgendwo, wie Tränen ohne Trauer.
Dann wünsche Deinen Wunsch, doch gib gut acht!
Nichts bleibt, mein Herz. Und alles ist von Dauer. |
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