Gedichte


Zehn Pilgerinnen

Zehn Pilgerinnen wollten sich,
am Jakobsweg erfreu'n.
Die eine blieb in Orrison,
da waren's nur noch neun.

Neun Pilgerinnen gingen oft,
zur Messe, brav um acht.
Die eine schlief im Beichtstuhl ein,
da waren's nur noch acht.

Acht Pilgerinnen haben dann,
ein Pilgerbuch geschrieben.
Die eine fiel erotisch auf,
so blieben nur noch sieben.

Sieben Pilgerinnen tranken stets,
ihr San Miguel auf Ex.
Die eine sank gleich untern Tisch,
so blieben nur noch sechs.

Sechs Pilgerinnen wuschen meist,
noch jedem Gang, die Strümpf'.
Die eine wusch einmal zu viel,
am Ende blieben fünf.

Fünf Pilgerinnen kannten schon,
den Neid, die Wut, die Gier.
Die teilten nie den Wein gerecht,
da blieben nur noch vier.

Vier Pilgerinnen hatten gern,
zum Frühstück, stets ein Ei.
So viele Hühner gab es nicht,
da waren's nur noch drei.

Drei Pilgerinnen dachten sich,
Santiago Ende Mai.
Die eine kam erst im August,
so waren's nur noch zwei.

Zwei Pilgerinnen kamen an.
die, eine kam aus Mainz.
Die fand die Kathedrale nicht,
So blieb nur eine Eins.

Nur eine hat's am End' geschafft,
auf ihrem Pilgerpfad.
Das Leben ist oft ungerecht,
doch niemals schlicht und fad....

© Hansjürgen Katzer, 18 Mai 2016




Schnarcher

Der J




Camino Lied (nach der Melodie Partisanen von Amur)

www.youtube.com/watch

Immer weiter, immer weiter,
immer weiter bis ans Ziel,
://El Camino, Glück der Straße,
wir erwarten gar nicht viel.://

Durch der Pyrenäen Höhen,
durch Navara, Berg und Tal.
://Sonnenschein und kühle Böen,
manchmal wird der Weg zur Qual://

Wunde Füße, Blasen, Schmerzen,
doch der Spaß am Ende siegt.
://Dieser Weg erobert Herzen,
wo manch Traum von dannen fliegt.://

Auch Riojas gute Reben,
welch ein Wein, welch Frohgenuss.
://Dieses Land ist voller Leben,
dieser Weg, ein stiller Kuss.://
 
Immer weiter, immer weiter,
immer weiter bis ans Ziel,
://El Camino, Glück der Straße,
wir erwarten gar nicht viel.://

Ach Kastilliens schöne Frauen,
waren oft ein Augenschmaus.
//:Diese Welt ist schön zu schauen,
vieles nehm ich mit nach Haus.://

Der Meseta große Weiten,
schönes Land, so weit man schaut.
//:Die viel Fröhlichkeit verbreiten,
wo der Freundschadft man vertraut.://

Auch Galicien mit viel Regen,
wo berauscht sind Kopf und Sinn,
//:brachte für uns Glück und Segen
und am Ende viel Gewinn.://

Immer weiter, immer weiter,
immer weiter bis ans Ziel,
://El Camino, Glück der Straße,
wir erwarten gar nicht viel.://

In Santiago angekommen,
sind wir nun dem Himmel nah.
;//Gott, der Herr liebt all die Frommen,
die er auf dem Wege sah.://

Immer weiter, immer weiter,
immer weiter bis ans Ziel,
://El Camino, Glück der Straße,
wir erwarten gar nicht viel.://


© Hansjürgen Katzer, 09. Mai 2016




Ohne Schlaf

Er schafft mich auch in dieser Nacht,
sein Schnarchen lässt mich wachen.
Die Säge sägt in einem durch
und soll mich fertig machen.

Sein Grunzen und sein Furzen dröhnt,
bis in den letzten Winkel.
das macht mich hart und unversöhnt.
Ob ich ins Ohr ihm pinkel?

Auch über mir ertönt ein Krach,
und läßt mich langsam grausen.
Ein Pfeifer überdeckt nun schwach,
den Grunzer ohne Pausen.

Und wieder kommt ein neuer Tag,
die Nacht bleibt ohne Schlummer.
Wo man nur so darnieder lag,
erwächst ganz langsam Kummer.

© Hansjürgen Katzer, 22. Mai 2016



Menschen

Menschen müssen Menschen glauben,
einig sein in Tat und Wort.
Die Erwartung höher schrauben,
an manch Gott und manchen Ort.

Menschen müssen Menschen lieben,
nur das bringt das Glück zurück.
Viel ist davon nicht geblieben,
nur ein klitzekleines Stück.

Menschen müssen Menschen werden,
mit Gefühl und mit Balance.
Denn nur so gibt es auf Erden,
vielleicht eine letzte Chance.

© Hansjürgen Katzer, 17. Mai 2016


Zwei Mädels wandern durch die Welt

Zwei Mädels ziehen durch die Welt,
mit einem Hund der selten bellt.
Sie wandern hier, sie wandern dort,
zu fremder Stadt, an fernen Ort.
So vieles gibt es zu entdecken,
was bisher tat sich doch verstecken.

Zwei Mädels wandern durch das Land,
den Wanderstab fest in der Hand.
Es gibt manch Bier und an den schönen
Wein, kann man sich auch gewöhnen.
Sie lachen viel und das ist gut,
bringt Spaß und sorgt für Übermut.

Zwei Mädels wandern froh und heiter,
an jedem Tag ein wenig weiter.
Genießen so manch herrlich Stund',
mit Rucksack und mit einem Hund.
Der Wind bläst kalt oft um die Nase,
der Weg sorgt auch für manche Blase.

Zwei Mädels wird es nie zu viel,
Santiago heißt ihr großes Ziel.
Das sie mit Hund als bald erreichen,
zwei Mädels setzen sich ein Zeichen.
Und wenn der Weg zu Ende geht,
ein neuer schon am Anfang steht.

© Hansjürgen Katzer, 11. Mai 2016



Für deinen Weg

Möge der Weg uns wieder zusammenführen,
der Frühlingswind dir stets im Rücken sein.
Auch sollst du sanft den Regen spüren,
und warm auf dem Gesicht den Sonnenschein.

Und bis wir uns wiedersehen,
halte Gott dich fest in seiner Hand.
Er wird an deiner Seite gehen,
und zieht mit dir durch´s weites Land.

Stets sein dir alle Straßen ohne Schranken,
ein Freund dir da, der mit dir lacht.
Hab', wenn es kühl wird, warm wohl die Gedanken
und auch den vollen Mond in dunkler Nacht.

Und bis wir uns wiedersehen,
halte Gott dich fest in seiner Hand.
Stets wird er zu dir stehen,
ganz fest sein Treueband.

Hab' unterm Kopf ein weiches Kissen,
und täglich etwas Brot und Wurst.
sein freundlich stets und nicht verbissen
trink Wein und Bier auch für den Durst.

Und bis wir uns wiedersehen,
halte Gott dich fest in seiner Hand.
Er wird an deiner Seite gehen,
und zieht mit dir durch´s weites Land.

© Hansjürgen Katzer,  03. Mai 2016




 
 
Auf dem Camino

So weit die Füße uns tragen,
die Augen ganz offen zum seh´n.
Der Kopf stellt tausende Fragen,
das Herz will einfach nur geh´n.

Wir wandern nun schon seit Tagen,
mit Stiefeln und forderndem Tritt.
Wie oft auch die Zweifel uns plagen.
den Rucksack, den tragen wir mit.

 

So sehr die Schmerzen uns plagen,
die Beine oft schwerer als Blei.
Und ist auch noch leer unser Magen,
der Geist ist lebendig und frei.

 

Was will der Weg uns nur sagen,
es sprich mal ganz laut, mal ganz leis.
Er fordert uns auf, es zu wagen,
der Weg ist ein köstlicher Preis.

© Hansjürgen Katzer, 19. Mai 2016



Spaniens Störche

In jedem Dorf ein Ehrengast,
der Storch am Glockenturme.
Dort thront er klappernd, ohne Last,
bei Regen und beim Sturme.

Nie sah ich ihn in solcher Zahl,
wie hier, wohl im Nordosten.
Hier scheint ihm Heimat, erster Wahl,
das Leben auszukosten.

Hier ehrt man ihn, hofft übers Jahr,
er mag sein Nest besetzen.
Der Storch, der stolze Adebar,
hier muss er sich nicht hetzen.

Hier hat er alles was es braucht,
hier lässt es sich schon leben.
Manch Bach in kühles Nass getaucht
als Quell, der Nahrung eben.
© Hansjürgen Katzer, 13. Mai 2016










 Das Spiel der Sonne und Schatten auf Wasser und Erde, Schrei und Bewegung eines Tieres. Wer auf Reisen geht, ohne im Innern das zu suchen, der kommt leer zurück. („Vom Unterwegssein“, Hermann Hesse)

 

 


Wir alle sind Pilger, die auf ganz verschiedenen Wegen einem gemeinsamen Treffpunkt zuwandern. (Antoine de Saint-Exupery).



Aufbrechen, sich auf den Weg machen,
aufbrechen – der Sehnsucht folgen,
aufbrechen – Fesseln sprengen,
aufbrechen – Mut fassen,
aufbrechen – Vertrautes verlassen,
aufbrechen – Neues wagen – im ersten Schritt liegt der ganze Weg. 

 

 

Brich auf, lasse los, beginne, dich zu verändern.
Sei unterwegs mit Leib und Seele, mit ganzem Herzen entdecke dich neu.
Sammle auf dem Weg zur Mitte dich selbst ein und du wirst ankommen.


Auf Jahr und Tag
 
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Munkelpietzgeschichten

Die Abenteuer des
Wichtelmännchen
Eugen Balduin Munkelpietz

Ein Märchen für große
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Lesen und gelesen werden,
sind das reinste Glück auf Erden!
„Gedichte sind der Herzschlag der Literatur.“ Jutta Richter (*1955)
 
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