Wahlfieber
Auf grauer Wand hängt ein Plakat,
darauf grinst hohl ein Kandidat,
doch leider kann der nichts dafür,
die nächste Wahl steht vor der Tür.
Nun heißt es wieder Sprüche machen,
Hände schütteln und zu lachen.
Der Wähler will umworben werden,
so ist es halt auf Gottes Erden.
Manch Volkspartei eilt nun zur Tat
und gibt sich gänzlich moderat.
Noch klingt so manches recht verschwommen,
doch gilt´s ins Parlament zu kommen.
Der eine macht auf rote Socken,
will damit seine Wähler locken.
Der Andere tut nun einsichtig,
ganz plötzlich wird das Sparen wichtig.
Auch gilt´s die Wirtschaft fest zu stählen,
niemanden soll’s an Arbeit fehlen.
Man zeigt sich gütig und ganz ehrlich,
man ist ganz einfach unentbehrlich!
Dann ist der große Wahltag da,
zur Urne eilt die Wählerschar,
die nun den Kandidaten kürt,
der sie, mit Worten so verführt.
Die Wahl ist aus, es ist gezählt.
manch einer hat sein Ziel verfehlt.
Und alles was man einst versprochen,
das wird ab morgen schon gebrochen!
© Hansjürgen Katzer, August 1998
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