Sonntag
Sonntagmorgen, mir geht´s einfach gut,
vorbei mein Groll, vorbei meine Wut.
Die halbe Nacht überlegte ich schon,
was mache ich mit der Lottomillion?
Der Arm schmerzt nicht mehr, wir trinken Sekt,
der sogar Schwester Hildegard schmeckt.
Dann will ich Ruhe und schlummere ein,
draußen die Sonne mit wärmendem Schein.
Mittags kommt Gisela kurz auf Besuch,
schenkt mir ein Küsschen und bringt mir ein Buch.
Gestern noch war ich ihr nicht mehr passabel,
heute glaubt sie ich zeig´ mich spendabel.
Aber mein Schatz, da darfst du ruhig bitten,
dein Verrat, der lässt sich nich kitten.
Nichts kriegst du ab, keinen einzigen Cent,
Wir sind jetzt schon eine Woche getrennt.
Werde jetzt endlich die Mietschulden zahlen,
werde nicht protzen und werde nicht prahlen.
Kauf mir vielleicht ein Auto, ein Häuschen,
gönne mir Muße und mache ein Päuschen.
Werd´ auch den Pennern im Stadtpark gedenken
und ihnen etwas Erwärmendes schenken.
Und auch ansonsten will ich jenen geben,
die so wie ich, vor den Trümmern im Leben.
Denn nach der Woche die mir widerfahren,
bin ich gestärkt vom Fuß zu den Haaren.
Nichts kann mich jetzt noch wirklich erregen.
Diese Million, die ist wie ein Segen.
Hoff´ das dass Pech dieser finsteren Tage,
nie wieder an meinem Nerven rumnage.
Alles wird gut, wenn auch manchmal recht spät,
was zu beweisen , ganz deutlich hier steht.
So lieber Leser, das ist es gewesen,
man sieht sich vielleicht an irgend ´nem Tresen.
Auf jeden Fall ist meineWoche zuende,
vielleicht bringt die Nächste auch für Sie eine Wende.
© Hansjürgen Katzer, Oktober 2003
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