Ball Absurd"

Ball "Absurd"


Heut' ist der Ball der Gierigkeit,
des Größenwahns, der Ignoranz,
der Teufel tanzt im schwarzen Kleid,
der Herrlichkeit und Eleganz.

Und ein Orchester spielt betreten,
ein Staatsminister splitternackt,
dann klingt das Lied von den Moneten,
ein Milliardär sorgt für den Takt.

Der Kanzler knutscht die Wohnungshaie,
und raucht vergnügt Zigarre.
Dann kommt die Wirtschaft an die Reihe,
wie schon die letzten Jahre.

Ein Kardinal im Festgewand,
der mag nicht länger wichsen.
Der fickt von Triebe übermannt,
zwei junge, geile Schicksen.

Ein Waffenschieber ungeniert,
im Kreis von Professoren.
Ein prüdes Fräulein ganz pikiert,
betrinkt sich ganz verloren

Als Attraktion drei lahme Greise,
die sich am Boden aalen
und wer gewinnt, so heißt es leise,
dem wird man Rente zahlen!

Der Rest geht in die Fleischerei
und wird zu Mehl gedroschen.
Das kauft die Mutter nebenbei,
das Kilo für zwei Groschen.

Doch wenden wir dem Spiel der Macht,
nun Ohr und Auge wieder.
Ein General in seiner Pracht,
singt fröhlich Weihnachtslieder

Ein Prinzgemahl zeigt zugekifft,
die blanken Hinterbacken
und pinkelt jeden den er trifft
von hinten auf die Hacken.

In Blut getränkt ein Fotograph,
der schoss, die falschen Bilder.
Es war zwar keines wirklich scharf,
doch schließlich gab's ja Schilder.

Wer reicht und stark im weiten Sinn,
der ist heut´ Nacht zugegen.
Ein Kellner bumst die Königin,
der kommt das gerad´ gelegen.

In Schweiß gebadet, nur ein Traum.
Die Welt ging nicht zu Grunde.
Den so etwas geschieht wohl kaum,
trotz all der Schweinehunde.

So steh ich auf, vorbei die Qual,
gottlob nun ist mir besser,
Vielleicht träum ich beim nächsten Mal,
vom Ball der Menschenfresser.


© Hansjürgen Katzer, März 2002





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